28.4.25

Kreislaufwirtschaft - Gesetz soll 2026 kommen

Kreislaufwirtschaft - Gesetz soll 2026 kommen

Die Europäische Kommission plant mit dem Circular Economy Act (CEA) ein neues Gesetz, das ab 2026 die Kreislaufwirtschaft in Europa stärken soll. Ziel ist es, die Nutzung von Rohstoffen effizienter zu gestalten, die Wiederverwendung von Materialien zu fördern und den Binnenmarkt für Sekundärmaterialien auszubauen. Der Entwurf ist Teil der europäischen Strategie für eine wettbewerbsfähige und nachhaltige Industrie.

Hintergrund: Rohstoffverbrauch und Abfallaufkommen

Die Europäische Union profitiert von einem gemeinsamen Binnenmarkt, doch die Produktion und der Konsum gehen mit einem hohen Ressourcenverbrauch einher. Laut aktuellen Daten werden in der EU durchschnittlich 14,1 Tonnen Rohstoffe pro Person und Jahr verbraucht. Diese Entnahme und Nutzung von Ressourcen beeinflusst Umwelt, Biodiversität und Klima und macht die EU gleichzeitig anfällig für Versorgungsrisiken bei politischen oder ökologischen Krisen.

In den vergangenen Jahrzehnten wurden bereits zahlreiche Regelungen eingeführt, etwa zur Abfallsammlung, zum Produktdesign und zu Verpackungen. Mit dem European Green Deal wurde 2020 das Ziel formuliert, das Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch unabhängiger zu gestalten.

Der Clean Industrial Deal und der Circular Economy Act

Im Februar 2025 veröffentlichte die EU-Kommission den Clean Industrial Deal, der den Übergang zu einer ressourcenschonenderen Wirtschaftsweise unterstützen soll. Der geplante Circular Economy Act bildet einen wichtigen Bestandteil dieser Strategie. Er soll einen einheitlichen Markt für recycelte Materialien schaffen und die Nutzung von Sekundärrohstoffen stärken.

Zu den zentralen Bereichen des Circular Economy Act gehören:

  • die Förderung der Abfallvermeidung bereits im Produktdesign und Konsumverhalten,
  • die Stärkung der Nutzung recycelter Materialien in neuen Produkten,
  • die Einbeziehung bisher weniger regulierter Abfallströme wie Bau- und mineralische Abfälle,
  • sowie die Weiterentwicklung von Strategien für nachhaltiges Wirtschaften.

Trotz bestehender Fortschritte zeigt die aktuelle Entwicklung, dass weiterer Handlungsbedarf besteht. Im Jahr 2023 wurden in der EU etwa 48 Prozent der Siedlungsabfälle recycelt oder kompostiert. Die sogenannte Sekundärrohstoffrate, also der Anteil recycelter Materialien in neuen Produkten, liegt jedoch bei lediglich 11,8 Prozent. Zudem entstehen besonders große Abfallmengen in Bereichen wie Bauwirtschaft und Bergbau, die bisher nur teilweise in europäische Regelungen einbezogen sind.

Wie genau diese Ansätze im Gesetz umgesetzt werden, wird sich mit der Vorstellung des konkreten Entwurfs zeigen.

Quellen: